Hier findet man Informationen und Fotos über Schulhöhepunkte, Projekte und Veranstaltungen unserer Schule im Kalenderjahr 2013.

Wenn aus Fremden Freunde werden – unser Besuch im Deutsch-Französischen Jahr

15 Jahre Partnerschaft zwischen der VG Riechheimer Berg und der Communauté des Communes de Gâtine et Choisilles

Treffpunkt 09.05.2013 - 4.45 Uhr Kirchheim vor der Verwaltungsgemeinschaft Riechheimer Berg. Verschlafen treffen alle ein, zuerst die 10 Schüler der Regelschule Ichtershausen mit ihrer Französisch-Lehrerin, Frau Simon, und ihrem Klassenlehrer, Herrn Lepper, die 4 Schülerinnen des Arnstädter Gymnasiums, dann auch die 34 Erwachsenen aus den Dörfern der VG Riechheimer Berg, zuletzt der Bus der RBA Arnstadt GmbH. Mit dem Gepäck werden auch 2 Fässer Bier, eine Zapfanlage und 100 Original Thüringer Bratwürste samt Rost verladen. 1050 km Autobahn liegen vor uns, ein Fahrerwechsel, 4 Pausen, kein Stau.

Wir machen uns auf den Weg in die Touraine, einen der schönsten Landstriche Frankreichs, die Umgebung von Tours im Loire - Tal. Ziel sind unsere Partnergemeinden in der Verwaltungseinheit Gâtine et Choisilles . Wir wollen den 15. Geburtstag der Partnerschaft feiern und gleichzeitig den 50. Jahrestag des Élysée -Vertrages, des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages, den Charles de Gaulle und Konrad Adenauer am 22.01.1963 unterzeichnet haben und der am 02.07.1963 in Kraft trat. Am 05.07.1963 wurde das Deutsch-Französische Jugendwerk gegründet. In der Folgezeit entstanden viele Partnerschaften zwischen Städten, Dörfern, Schulen und Vereinen.

Unser Vertrag wurde am 09.05.1998 besiegelt und in der Folgezeit von zahlreichen Bürgermeistern und Vorsitzenden der VG Riechheimer Berg aktiv mitgetragen. Doch die ersten Wurzeln reichen zurück bis 1994, als die Feuerwehr Witzleben und der Sportverein Osthausen die ersten französischen Gäste empfingen. Seit dieser Zeit gibt es fast immer im Mai einen regen Austausch zwischen Thüringen und der Touraine, und immer ist Christina Gerstenhauer Dreh- und Angelpunkt der Organisation und Ansprechpartner in allen Lebenslagen.

Für die Jugendlichen ist es die erste Begegnung mit französischen Familien, und mit jedem Kilometer, den wir dem Ziel näher kommen, wächst die Spannung. Zwar gab es vorher schon Kontakt über Facebook, aber das war ja noch virtuell. Alles ist fremd, alles ist neu. Werden sie die Gasteltern verstehen? Was gibt es zu essen? Wo werden sie schlafen? Wie sind die französischen Jugendlichen? Wo die Französisch-Kenntnisse nicht ausreichen, geht es mit Deutsch oder Englisch weiter. Schnell verschwindet die Sorge. Nicht alles ist perfekt, eine Schülerin hat eine Tierallergie, da müssen die Franzosen natürlich eine andere Gastfamilie suchen. Doch entscheidend sind die Offenheit und die Herzlichkeit.

Für die meisten von uns Erwachsenen ist es fast wie eine Heimkehr. Mit offenen Armen werden wir in einer vertrauten Umgebung aufgenommen, Bilder von Kindern und Enkeln ausgetauscht, Erinnerungen hervorgekramt, Geschichten erzählt. Einige sind mit dem Pkw bereits vorher angereist. 2 Tage sind zu kurz. Nicht alle Deutschen sprechen Französisch, und die wenigsten Franzosen sprechen Deutsch. Auch kein Problem. Mit Englisch, mit Übersetzer, mit Händen und Füßen klappt die Verständigung, wenn das Herz mitspricht. Die Neugier ist groß, wie es uns geht – wirtschaftlich, politisch, ökologisch – und umgekehrt natürlich auch.

Wir sitzen am Esstisch, der Aperitif wird getrunken, Pistazien und Kartoffelchips geknabbert, dann kommen die Vorspeise und das Hauptgericht. Aufgepasst: noch Platz für den berühmten Ziegenkäse und das Dessert lassen - und auch der Wein aus Chinon darf nicht fehlen. Müde fallen wir ins Bett.

Der nächste Tag wird anstrengend. Die französischen Freunde haben ein großes Besuchsprogramm zusammengestellt. Zunächst besichtigen wir das neu erbaute Verkehrszentrum der Straßenbahn in Tours. In einem Niedrigenergiegebäude mit begrünten Flachdächern sind Servicezentrum, Steuerungszentrale, Waschanlage, Wartungs- und Reparaturhalle und Depot untergebracht, alles auf dem neuesten Stand der Technik. Dort startet am 31.08.2013 die neue Straßenbahn, die vom Stadtrand über 15km ins Zentrum von Tours führt und im innerstädtischen Bereich ihre Stromabnehmer im Boden versenkt hat. 1000 Bäume mussten der Trasse weichen, 2000 Bäume wurden als Ersatz gepflanzt. Erkennungsmerkmal der Straßenbahn, der Haltestellen und Parkplätze sind die von dem Maler und Bildhauer Daniel Buren geschaffenen Streifen unterschiedlicher Farbe, immer 8,7cm breit, auf verschiedensten Materialien angebracht.

Der Bus bringt uns zur Mühle von Veigné am Indre gelegen. Dort können wir die Wildwasserkanuten ebenso bestaunen wie den öffentlichen Waschplatz am Fluss, das alte Mühlrad, das neue Zylindersystem und im Grünen picknicken. Anschließend erwartet uns die größte Baustelle Europas. Auf 340 km wird zwischen Tours und Bordeaux die Trasse für den LGV, einen Hochgeschwindigkeitszug gebaut. 6 Tunnel und 21 Viadukte werden entstehen. Wir blicken auf gewaltige Erdbewegungen und eine neuartige Technik, mit der in 15 m Tiefe Tunnel entstehen sollen. Dann geht es weiter zu kleinen idyllischen Mühlen am Indre und schließlich nach Villaine-les-Rochers. Dort hat die größte Korbweidenmachergenossenschaft Frankreichs ihren Sitz. Sowohl im Museum als auch im Schaugarten können wir uns über die verschiedenen Varietäten informieren, die in diesem milden Klima am Flussufer wachsen, im Winter geschnitten, sortiert und dann wieder in Bassins gelagert werden. Erst wenn sie wieder austreiben, werden sie maschinell geschält und dann in den Werkstätten manuell weiterverarbeitet. Die Handarbeit hat ihren Preis.

Der Abend klingt in den Familien aus. Essen wie Gott in Frankreich, Wein und Wasser trinken und wieder reden. Wenn dann auch von den Eltern und Großeltern gesprochen wird, die in deutscher Gefangenschaft waren oder verwundet aus Deutschland zurückgekehrt sind, dann ist es schon ein großes Wunder, dass aus der deutsch-französischen Erbfeindschaft in den letzten 50 Jahren diese Nähe werden konnte.

Am Samstag gestalten die Gastgeber den Tagesablauf individuell – Schlossbesichtigungen, Stadtbummel, Spaziergänge, ein Weg in den Garten, den Stall, alles ist möglich. Gleichzeitig findet der Meinungsaustausch zwischen interessierten französischen und deutschen Teilnehmern und den Organisatoren statt. Die Gruppe ist groß. Mittendrin sitzt Ursula Frascati, deutsch-französischer Motor, übersetzt in die eine oder andere Richtung. Hier wird über die europäischen Probleme geredet, die länderübergreifend sind, über die Landflucht der Jungen, die Versorgung der Alten, Verkehrskonzepte, medizinische Versorgung, Geburtenraten… Wer wessen Schulden bezahlt, ist hier nicht wichtig. Wichtig ist, dass die Regierungen ein bisschen Geld zur Verfügung stellen, damit die Begegnungen fortgeführt werden, die Jugendlichen Gelegenheiten zum Kennenlernen bekommen, auch sozial schwächere Menschen partizipieren können.

Dann beginnt die Vorbereitung der großen Feier. Alles, was Rang und Namen hat auf der politischen Ebene der französischen Gastgeber, hat seinen Besuch angekündigt: die Europa-Abgeordnete Sophie Auconie, der Vertreter des Departements, der Vertreter des Kreises, der Verwaltungschef, gleich welcher politischen Ausrichtung – alle sind sie dabei, als die Stele mit der Gedenkplatte enthüllt wird und der Rosenstock Erde und frisches Wasser bekommt. Auch die deutschen Bürgermeister legen Hand an. Alle sind sich einig: die deutsch-französische Freundschaft ist der Grundstein für Europa, und es ist an uns, der jüngeren Generation, die überall in der Welt herumreisen kann, zu vermitteln, dass der Grundstock für ein Leben in Frieden in Europa in diesen persönlichen Begegnungen liegt.

Trotz Sonnenschein durchgefroren freuen wir uns auf die große Feier mit in Bitumen gegrilltem Lammfleisch und Bohnen, Thüringer Bratwürsten und Senf und vielem mehr. Der Magier Magicstef zaubert Geld aus Ohren und Nase und die deutsche Flagge aus dem Hut, auch die durchbohrte Jungfrau fehlt nicht, und zur Musik durch die letzten 50 Jahre bewegt sich jeder, der ein paar Kalorien nach dem Essen verbrennen will.

Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen. Nach vielen Umarmungen sitzen wir im Bus. Unsere französischen Gastgeber singen. Kaum unterwegs schicken die Jugendlichen die ersten SMS in die Gastfamilien. Was bleibt? Auf Wiedersehn im nächsten Jahr in der VG Riechheimer Berg - und die Erfahrung unseres Busfahrers: So viele Frauen wie heute habe ich noch nie an einem Tag geküsst!

Christiane Neubig

Eine erlebnisreiche Woche bei Freunden in Bulgarien

Bereits in der 2. Schulwoche fuhr eine Gruppe von 9 Schülern (Jessica, Phylice, Darlene, Kevin, Vincent, Fabian, Leon, Amrinder und Henry) und 2 Lehrerinnen zu einem Schüleraustausch zu unserer bulgarischen Partnerschule in Varna. Nachdem im Oktober 2012 die bulgarischen Schüler an unserer Schule weilten, fand nun der Gegenbesuch statt. Am Sonnabend d. 13. August flogen wir vom Leipziger Flughafen nach Varna und genau 1 Woche Später kamen wir dort am Abend wieder an. In Varna lebten wir in den Familien der bulgarischen Kinder, die uns gastfreundlich und liebevoll betreuten. Wir erlebten dort interessante und erlebnisreiche Tage und hatten viel Spaß. So besuchten wir eine Delphin- Show, sahen uns die ehemalige Hauptstadt Bulgariens Veliko Tarnovo an, gingen in ein so genanntes Felsen- Kloster, was in Muschelkalk gebaut wurde, besuchten eine Kirche im Dorf Arbanasi und machten dort eine kleine Führung mit. Da Varna am Schwarzen Meer liegt, war es sozusagen Pflicht, in diesem zu baden. So gingen wir an drei Tagen an verschiedene Strände, z.B. nach Albena, den Gold Strand und an einen „wilden“ Strand in Kamtschia. Die Verständigung klappte von Tag zu Tag besser. Wir unterhielten uns in Englisch aber ein paar Eltern konnten auch Deutsch. Natürlich lernten wir auch ein paar Wörter Bulgarisch. Ein Tag in der Familie rundete unseren Aufenthalt ab. Die einen gingen Go-Kart fahren, baden, zum Zirkus, die anderen machten einen Ausflug nach Baltschick. Die Zeit ging viel zu schnell vorbei und wir mussten uns verabschieden, bei manchen rollten dann auch ein paar Tränen. Da uns das Land und die Leute sehr gefallen haben, wollen einige von uns auch einmal privat mit ihrer Familie den Urlaub in Bulgarien verbringen.

Phylice Becher, Klasse 8b

HALLIGALLI“ in der Regelschule „Wilhelm Hey“ Ichtershausen
- interessantes Projekt im Rahmen der Interkulturellen Woche des Ilm- Kreises

Anlässlich der im Ilm- Kreis stattfindenden Interkulturellen Woche findet am Mittwochachmittag des 25. September in der Ichtershäuser Regelschule „Wilhelm Hey“ ein ganz besonderer Workshop mit dem viel versprechenden Titel „HALLIGALLI“ für die Klassen 7 bis 9 statt.
Unterstützt von professionellen Künstlern wird während dieses Wokshops ein buntes Programm entstehen, das gegen 17.00 Uhr in der Aula der Schule (auch für Gäste!) zur Aufführung gebracht werden soll.
Nachdem sich die Schüler nach einer Live-Vorstellung der Künstler, die 13.00Uhr stattfinden wird, spontan für eine der 8 Workshopgruppen (Liedermaching, Geräuschpantomime, Jonglieren, Graffiti, Breakdance / Hip Hop, Goldschmieden, Capoeira, Bauchtanzen) entschieden haben, werden sie vier Stunden intensiv mit diesen Künstlern arbeiten.
Die Grundidee des Workshops besteht darin, die Kunst als Kommunikationsmittel für Vielfalt und tolerantes Miteinander zu nutzen.
In Form von direkten Bildern, Liedern, musikalischen und künstlerischen Darbietungen sollen Statements gegen Vorurteile und menschenverachtende Einstellungen gesetzt werden.
Diese Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Landesjugendwerk der AWO Thüringen organisiert und läuft somit im Rahmen des Projektes Demokratie leben, welches über das Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit Denk Bunt durch das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit gefördert wird.
Mit Sicherheit wird es eine bunte Veranstaltung für die Schüler und Gäste, die neben dem künstlerischen Anspruch natürlich auch viel Spaß machen soll!



Anett Grass
AWO Kinder- und Jugendprojekt VG „Riechheimer Berg“

Ostbeauftragter im Bundesministerium des Innern zeichnet erfolgreiche Konzepte zur Berufsorientierung von Jugendlichen in Ostdeutschland aus
Auch Thüringen unter den Gewinnern



Im Rahmen des „Netzwerks SCHULEWIRTSCHAFT Ostdeutschland“ hat der Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer zwei Thüringer Konzepte zur Berufsorientierung ausgezeichnet. Mit der Auslobung sogenannter „Transfer-Gedanken“ sollten die Vielfalt und das Engagement der ehrenamtlichen Arbeit regionaler SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeitskreise vor Ort gewürdigt und sichtbar gemacht werden.

Gewinner in Thüringen war der Arbeitskreis Auma-Weidatal mit einer systematischen, in den Lehrplan integrierten Kooperation zwischen Schulen und Unternehmen.
Vom bereits seit 1992 bestehenden Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Auma-Weidatal werden Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7-10 sowie deren Eltern angesprochen. Durch einen seit 2006 systematisch gestalteten und in den Lehrplan integrierten Kontakt zu Unternehmen sollen u. a. durch Betriebspraktika Ausbildungs-verträge „vorbereitet“ werden. Davon profitieren die Unternehmen ebenso wie die Schülerinnen und Schüler. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass über 40 Schulabgänger der Aumaer Regelschule Ausbildungsverträge in den Kooperationsbetrieben erhielten. 2012 feierte der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Auma-Weidatal sein 20-jähriges Jubiläum! Für diesen guten Transfergedanken nahm Annerose Barnikow, Schulleiterin der Staatlichen Regelschule Auma, die Urkunde entgegen, die mit einem Geldpreis in Höhe von € 1000,- verbunden ist.

Ein zweiter Gewinner in Thüringen ist der regionale Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Ilm-Kreis, der das Vorhaben „Ein Tag im Unternehmen - vom Erfurter Kreuz ins Bundesland Thüringen“ für den Transfer einreichte. Ziel des Projektes ist es, dass Jugendliche im Rahmen einer Betriebserkundung oder einer anderen Projektaktivität konkrete Ausbildungsberufe kennen lernen und Informationen über die jeweiligen Berufsfelder erhalten. Dabei sollen sie aus erster Hand erfahren, welche Anforderungen Unternehmen an Auszubildende stellen und welche Unternehmensphilosophie das jeweilige Unternehmen prägt. Die Schüler der Regelschulen bewerben sich bereits oder sind auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz und können an diesem Tag ganz konkrete Kontakte zu einem Unternehmen knüpfen. Die Schüler der Gymnasien sammeln während dieses Praxisbausteins gezielt Informationen zu Ausbildungsplätzen, akademischen Berufsfeldern und betrieblichen Prozessen.
Die Auszeichnung für den Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Ilmkreis, verbunden mit einem Geldpreis von € 500,- nahm Thomas Umbreit, Schulleiter der Staatlichen Regelschule "Wilhelm Hey" Ichtershausen entgegen.

Hintergrund: Die Abwanderung junger Menschen aus ostdeutschen Bundesländern verschärft den Wettbewerb um qualifizierten Fachkräftenachwuchs. Wie vielfältig jedoch Ausbildungs-, Studien- und Beschäftigungsmöglichkeiten in diesen Regionen sind, zeigt das „Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Ostdeutschland“, ein regionaler Zusammenschluss aus Bildungseinrichtungen, Kommunen, Unternehmen, Verbänden und Kammern in Landesarbeitsgemeinschaften und Arbeitskreisen. Gefördert wird das Projekt vom Beauftragten der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer im Bundesministerium des Innern. Strategische Partner sind die Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT sowie die Deutsche Kreditbank AG. Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) unterstützt das Projekt als Transferstelle.